Gloriettegasse
Tom Ackermann ist zu seinen Wiener Wurzeln zurückgekehrt. Aus selbst Erlebtem und Erzählungen Angehöriger schmiedet er eine ergreifende wie humorvolle Handlung von den Schrecken des Krieges bis in die fetten sechziger Jahre. Der Spannungsbogen reicht von Wien bis Dresden, von Schönbrunn bis in die Voralpen, vom Filmstudio bis zum legendären Park-Kino, vom Gymnasium in die Nervenklinik. Drehscheibe des Geschehens ist die „Gloriettegasse“, in deren Schatten der Autor aufwuchs. Nichts von dem, was er erzählt, ist künstlich erdacht, bloß künstlerisch gestaltet.
Weitere satirische Zeitbilder des Autors: „Brennt Gomorrha?“, „Stirbt David?“, „Obermoos“.
Stirbt David? – Was für eine Power!
Tom Ackermann hält der Menschheit in seinem zweiten Roman ‚Stirbt David?´ einen Spiegel vor die Augen. Das Spiegelbild reflektiert Gesichter, aus denen sich, um Beispiele zu nennen, Ausbeutung, Egozentrik, Falschheit, Machtgier, Manipulation und tief greifende Verdummung herauslesen lassen. Als Protagonist des Buchs schickt der Schriftsteller sein Alter Ego Tom Hohenfried in einen Kampf für mehr Gerechtigkeit. Da der Autor die Meinungen seiner Hauptfigur teilt, ist es nicht verwunderlich, dass die negativen Zustände ihn animiert haben, ein Buch mit derartiger Intensität zu schreiben. Schafft er es, die Menschen wachzurütteln oder ist es hoffnungslos?
Nahezu genial ist es Ackermann gelungen, das selbstzerstörerische Verhalten der Menschheit und den Egoismus Einzelner geschickt in eine Handlung voller dramatischer, nervenaufreibender Szenen einzuflechten, deren Spannungsbogen vom Beginn bis zum Finale keine Delle zeigt. Dabei hat er es auch noch geschafft, einen Hauch von Witz und Melancholie in das Geschehen einzubinden.
‚Stirbt David?´ ist ein beeindruckendes Werk, das aufgrund seiner zeitlich vermischten Handlungsstränge eine gewisse Konzentration erfordert. Es ist Leserinnen und Lesern zu empfehlen, die anstelle abgegriffener Themen etwas Besonderes erwarten!
warmbold@t-online.de https://www.lektorat-mit-spitzer-feder.de
Jürgen Warmbold
Fachjournalismus und Lektorat/Korrektorat
Clausthaler Straße 10
D-28844 Weyhe
Brennt Gomorrha?
Brennt Gomorrha?
Permanente Spannung
Es ist genial, wie Tom Ackermann seinen Roman „Brennt Gomorrha?“ entworfen hat. Der Schriftsteller hat sein Manuskript dreifach gegliedert, indem er Gegenwart, Rückblenden und ein Buch-im-Buch miteinander mischt. Ein raffinierter Weg, um die Story permanent unter Hochspannung zu halten. Obendrein überzeugt der Autor mit seiner kraftvollen Sprache, durch die es ihm gelingt, im Kopf der Leserinnen und Leser Filme ablaufen zu lassen. Mit Bildern, die vor allem beängstigende Szenen aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts beleuchten. Mit Erinnerungen, die derart realistisch wirken, als beträte man beim Lesen die Schauplätze. „Brennt Gomorrha?“ ist ein literarisches Werk, das die Handlung vor dem inneren Auge widerspiegelt.
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